Ein unbehindertes Wachstum von Kristallen führt zu geometrischen Körpern mit Ecken, geraden Kanten und ebenen Flächen. Dies führt zu einer in sich geschlossenen Kristallform.

Kristalle besitzen ihre definierte Symmetrie. Sie ist mitunter schwer erkennbar, weil die meisten natürlichen Kristalle infolge ungleichmäßiger Substanzzufuhr bzw. Wärmeabfuhr (sog. Milieufaktoren) nicht gleichmäßig gewachsen, sondern verzerrt sind. Die Winkelmessung zwischen Flächen ist eine Grundlage der Kristallographie. Das Gesetz der Winkelkonstanz nach Steno beschreibt dies: Die Winkel zwischen zwei gleichen Flächen an Kristallen ein und desselben Materials sind bei gleichem Druck und gleicher Temperatur stets gleich.

Im Idealfall des unbeeinträchtigten Wachstums und der Ausbildung des Kristalls in seiner Kristallgestalt, nennt man ihn idiomorph.

 Als xenomorph bezeichnet man dagegen Kristalle, deren regelmäßige Ausbildung durch Nachbarschaftskristalle gehemmt wurde. Diese sind fremdgestaltig und nicht von kristallographisch charakteristischen Flächen begrenzt. Besitzen die Kristalle nur teilweise eine eigengestaltige Ausbildung, nennt man sie hypidiomorph.

idiomorph

hypidiomorph

xenomorph


1Göbbels, M., Götze, J. und Lieber, W. (2020). Physikalisch-chemische Mineralogie kompakt. Springer Spektrum. Berlin, Heidelberg. 1. Auflage.