Bei dem Kupferschiefer im engeren Sinne handelt es sich um einen feinplattig-geschichteten, bituminösen, sulfidmineralisierten, mergeligen Tonstein. Die schwarzgraue Farbe des Gesteins ist auf den hohen Anteil an Corg zurück zu führen. Entgegen seines Namens handelt es sich nicht um einen Schiefer im geologischen Sinn, da weder eine Schieferung noch metamorphe Prozesse zur Bildung dieses Gesteins führten. Die feinplattige Schichtung des Tonsteines täuscht eine vermeintliche Schieferung des Gesteins vor, was vor mehr als 800 Jahren zu dieser irrtümlichen Namensgebung führte. Daher sollte der Name „Kupferschiefer“ nur noch im historischen Zusammenhang verwendet werden. Wie der Name bereits verrät, ist dieser Tonstein reich an Kupfererzen. Jedoch wurden neben den Kupfermineralen Chalkopyrit (CuFeS2), Bornit (Cu5FeS4), Chalkosin (Cu2S) , Digenit (Cu9S5) und Covellin (CuS), welche nicht immer den Hauptteil der Vererzung widerspiegeln, weitere bedeutende Erzminerale wie Galenit (PbS), Sphalerit (ZnS), Pyrit (FeS2) und auch Silber (Ag) gewonnen. Eine weitere Besonderheit, welche auch in dem abgebildeten Handstück beobachtet werden kann, sind Erzlineale aus violett angelaufenen Bornit (1 mm), die parallel durch das Gestein, entlang der einzelnen Schichtgrenzen, verlaufen. Bornit weist eigentlich eine bronzene Färbung auf, läuft aber, bei Kontakt mit Luftsauerstoff, sehr rasch in einem bunten Farbspektrum an. Aufgrund seines hohen Cu-Gehaltes von bis zu 63 Gew.-% gehört Bornit zu den wichtigsten Erzmineralen für die Gewinnung von Kupfer.

Das vorliegende Handstück stammt aus dem Mansfelder-Revier, wo 800 Jahre lang das Erz aus zahlreichen Bergwerken zu Tage gefördert wurde. Neben dem Mansfelder Revier gibt es noch vier weitere Hauptzentren des Kupferschieferabbaus in Mitteleuropa: Richelsdorf, Sangerhausen, Lausitz und der südwestliche Teil Polens. Derzeit wird nur in Polen der Kupferschiefer gefördert. Mit einem mittleren Cu-Gehalt von 2 % gehört der Kupferschiefer Mitteleuropas zu einer der größten Kupferlagerstätten weltweit. Die Lagerstätte selbst ist epigenetisch durch aufsteigende hydrothermale Fluide entstanden und dem sedimentären schichtgebundenen Typ zu zuordnen. 

Die Verwendungsbereiche für Kupfer, Blei und Zink sind vielfältig. Kupfer wird rein oder als Bestandteil vieler Legierungen eingesetzt. Die häufigsten Verwendungsbereiche sind hierbei die Elektrotechnik, der Maschinenbau, der Bereich der Telekommunikation, medizinische Zwecke, die Herstellung von Rohren, die Münzherstellung, das Kunsthandwerk sowie die Fertigung von Musikinstrumenten. Bei Zink wird fast die Hälfte der vorhandenen Rohstoffmenge für die Herstellung von Korrosionsschutzmitteln für eiserne Werkstücke genutzt. Wie auch bei Kupfer gibt es vielfältige Zinklegierungen, welche im technischen Bereich zum Einsatz kommen. Das Metall Blei findet hingegen häufig in der Automobilbranche eine Verwendung. Zudem dient Blei als Abschirmungsmaterial gegen ionisierende Strahlung. Weitere nennenswerte Verwendungsbereiche finden sich in der Elektrotechnik, im Maschinenbau sowie im Bereich der Militärtechnik.