Sandstein
Name des Gesteins: Karlstaler Buntsandstein
Gestein: Sandstein
Klassifikation nach Entstehung: Sedimentit
Alter: ca. 248 Mio. Jahre
Kurzbeschreibung für den Gesteinstyp:
Sandstein besteht aus Sand, welcher die Diagenese (Verfestigung des Materials) und anschließende Zementation (Füllung der Porenräume) durchlaufen hat.
Im geologischen Sinn versteht man unter Sand ein Lockermaterial, das durch physikalische oder chemische Verwitterung zerkleinert und abgelagert wurde. Aufgrund der hohen Verwitterungsresistenz handelt es sich hierbei meist um das Mineral Quarz (SiO2). Die Korngröße liegt dabei zwischen 0,063 und 0,2 mm.
Aussehen:
Mittelkörnig mit einem Farbspektrum, das von blassrot über ziegelrot bis hellviolett reicht und außerdem gelblich-braun bis gelblich-weiß sein kann. Die Farbspiele lassen sich auf den geringen Anteil von Eisenmineralen wie Hämatit und Limonit in den Gesteinen zurückführen. Bei den helleren Partien sind sekundäre Entfärbungen als Folge von Lösungsvorgängen anzunehmen.
Entstehung:
Im Oberperm (vor 260 – 251 Millionen Jahren) drang das Zechstein-Meer von Norden in das Gebiet der heutigen Pfalz vor. In der Trias (vor 251–200 Millionen Jahren) erweiterte sich das Germanische Becken nach Süden und Westen. Der Festlandteil Mitteleuropas war von einer Wüstenlandschaft bedeckt, was durch äolische und gelegentlich fluviatile Kräfte für Sandablagerungen am Meeresgrund sorgte.
Vor ungefähr 35 Mio. Jahren wurden dann die Grabenränder des Oberrheingrabens aufgrund von tektonischen Prozessen um ca. 1000 Meter angehoben, von denen etwa 800 Meter Deckgebirge abgetragen wurden, sodass der Karlstaler Bundsandstein freigelegt wurde.
Mächtigkeit vor Ort: 30 – 40 m
Überlagernde Schicht: Obere Felszone (geröllführende Mittel- und Grobsandsteine)
Schicht an der Basis: Schlossbergschichten (gröberer Sandstein)
Sponsor: CarlPicard
Name des Gesteins: Herdecker Ruhrsandstein
Gestein: Sandstein
Klassifikation nach Entstehung: Sedimentit
Alter: ca. 318 Mio. Jahre
Kurzbeschreibung für den Gesteinstyp:
Sandstein besteht aus Sand, welcher die Diagenese (Verfestigung des Materials) und anschließende Zementation (Füllung der Porenräume) durchlaufen hat.
Im geologischen Sinn versteht man unter Sand ein Lockermaterial, das durch physikalische oder chemische Verwitterung zerkleinert und abgelagert wurde. Aufgrund der hohen Verwitterungsresistenz handelt es sich hierbei meist um das Mineral Quarz (SiO2). Die Korngröße liegt dabei zwischen 0,063 und 0,2 mm.
Aussehen:
Der Herdecker Ruhrsandstein ist gleichkörnig und mittelkörnig mit einer unmittelbaren Kornbindung und hoher Kornbindungszahl. Die primäre Farbe des unverwitterten Herdecker Ruhrsandsteins ist mittelgrau bis beige. Je offener er den Atmosphärilien ausgesetzt ist, desto intensiver können eisenhaltige Bestandteile wie Diderit und Ankerit mittels Oxidation zu dem Eisenhydroxid Limonit verwittern, welches dem Gestein eine beige-braune Farbe verleiht.
Seine geringe Wasseraufnahme, sehr hohe Druckfestigkeit, Abriebfestigkeit und Verwitterungsbeständigkeit machen ihn zu einem der resistentesten Sandsteine Deutschlands, weshalb er bei vielen Bauwerken in der Region als Baumaterial eingesetzt wurde, unter anderem beim Zugangsgebäude zum Kölner Dom.
Entstehung: Der Ruhrsandstein entstand aus Fluss-Sedimenten vor etwa 318 Millionen Jahren im so genannten Namur C, einem Zeitabschnitt des Oberkarbon. Große Teile des heutigen Nordrhein-Westfalens lagen zu dieser Zeit am „Karbonmeer“, ein tropisches Meer in Äquatornähe. Riesenschachtelhalme und baumartige Bärlappgewächse, sowie Riesenfarne bildeten dichte Urwälder. Flüsse und Ströme schoben sandige, teilweise auch tonige Sedimente vor sich her und schütteten gewaltige Deltas auf. Langsam senkte sich der Untergrund und es entstanden die ersten Waldmoore. Diese Moore, in denen unter feucht-warmem Klima eine üppige Vegetation gedeiht, sind die Geburtsstätten der Steinkohleflöze. Häufig treten die Ströme über die Ufer, sodass es zu Überschwemmungen kommt und sich mit den Fluten gewaltige Mengen von Sand und Schlamm über die Ebene ergießen, welche alles Leben tief unter sich begraben. Jede Überschwemmung hinterlässt bis zu mehreren Metern mächtige Ablagerungen aus Sand und Tonschlamm. So entstanden durch immer höheren Druck durch die neu gebildeten aufliegenden Schichten Sedimentgesteine von mehreren tausend Metern Mächtigkeit, unterbrochen von insgesamt mehr als 100 Kohleflözen. Sand und Ton durchlaufen so die Diagenese und werden zu Sandstein und Tonstein. Durch endogene Schubkräfte vor ca. 290 Mio. Jahren wurden im Zuge der variszischen Gebirgsfaltung die Schichten des Karbons in hohem Maße gefaltet und verdichtet, was auch zu den Klüften quer zur Streichrichtung führte.
Mächtigkeit vor Ort: mehrere tausend Meter, unterbrochen von mehreren Kohleflözen
Überlagernde Schicht: eiszeitliche Lockergesteine und Lösslehm (< 2 Mio. Jahre)
Sponsor: Grandi
Maresch, Schertl, Medenbach (2016). Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. Schweizerbart, Stuttgart. 3. Auflage.